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Mutter, Partnerin, Karrierefrau – Leitbilder verwirren unseren Weg

„Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust“*

Zwei?

Und welche sind die zwei Seelen, die in meiner Brust wohnen, und welche sind die, die die Anderen so gerne in meiner Brust hätten?

Alle großen Tageszeitungen zitieren in diesen Tagen die Ergebnisse einer Untersuchung der Konrad-Andenauer-Stiftung, die fehlende positive Leitbilder für Familie und Partnerschaft für die zunehmende Kinderlosigkeit in Deutschland verantwortlich macht.

So schreibt z. B. die FAZ:

Die Aufgabe eigener Interessen, die Eltern sich zugunsten der Interessen ihres Kindes selber abverlangen und die von ihnen erwartet wird, konkurriert mit dem Trend Individualisierung und Hedonismus, der im jungen Erwachsenenalter vorherrscht. Das Leitbild der vor allem am Kindeswohl interessierten Mutter reibt sich mit dem der idealen Partnerschaft, in der es um exklusive Zeit zu zweit geht. Die hohen Anforderungen, die heute an Eltern und insbesondere an Mütter gestellt würden, lasse viele vor der großen Verantwortung, ein Kind in die Welt zu setzen, zurückschrecken.

Zugleich treffe die Verbreitung einer modernen Frauenrolle ohne Alleinverantwortung für Erziehung und Familienarbeit, dafür aber mit stärkerer Erwerbsbeteiligung, auf die „Beständigkeit einer traditionellen Männerrolle“, die den Vater weiterhin als den Familienernährer ansieht. Eine stärkere Beteiligung an der Familienarbeit sieht diese Rolle nur in dem Maße vor, wie sie nicht mit Karriereeinbußen einhergeht, wie die Forscher schreiben.  (FAZ vom 01.07.2014)

Das sind auch  die Themen, die in nahezu jedem Coaching in meiner Beratungspraxis auftauchen, ob es um Führungsfragen oder Karriereplanung geht. Irgendwann sind wir beim Thema: Kinder ja oder nein, wie finde ich den richtigen Partner, wie bringe ich Kinder und Karriere unter einen Hut, wie gehe ich mit meinen Schuldgefühlen um?  Wobei sich auch genau dort zeigt, dass ich etwas tun kann, dass ich meinen Lebensweg beeinflussen kann. Diejenigen, die in eine Beratung kommen, haben ja schon den ersten Schritt getan: Sie wollen etwas ändern, sie werden aktiv.

Die unterschiedlichen Erwartungen üben Druck auf uns aus. Unter Druck verlieren wir oft den Überblick. Wir funktionieren und reagieren, statt unser Leben selbst in die Hand zu nehmen. Denn es gibt in diesem Wirrwarr der Erwartungen und Anforderungen auch eine positive Seite: Wir haben die Wahl.

In den 50er Jahren wurde den Menschen gesagt, wie „man“ zu sein hat: wie man sich kleidet, wie man sich benimmt, wann man wohin geht, wie eine Frau, wie ein Mann zu leben hat.  Seitdem hat sich die Welt sehr starkt verändert, heute ist „alles erlaubt“. Weil aber auch noch unsere Eltern anders erzogen wurden, sind sie häufig keine Vorbilder, sondern suchen oft noch/wieder ihren eigenen Weg.

Wenn ich die Wahl habe, wie ich mein Leben gestalten will, dann habe ich auch die Verantwortung dafür (und nicht mehr die Gesellschaft). Doch wo lerne ich, diese Verantwortung zu übernehmen und zu gestalten? Was ist in meinem Leben beständig und was muss je nach Lebensphase neu justiert werden? Wie kann ich einen Schritt zurücktreten und Überblick gewinnen, wenn ich doch „mittendrin“ stehe? Ich mache natürlich im Laufe meines Lebens Erfahrungen und lerne (oft langsam und mühsam) daraus. Ich kann mir aber auch gezielt professionelle Unterstützung holen: Durch ein persönliches Coaching oder Beratung.

Beratung und Coaching heißt nicht, dass ein Spezialist alles besser weiß und mir den richtigen Weg weist. Sondern es heißt, dass mich  ein ausgebildeter Berater oder Coach durch die richtigen Fragen, Methoden und Werkzeuge dazu befähigt, selbstverantwortlich und selbstbewusst Entscheidungen zu treffen und den für mich richtigen Weg zu finden. Und gerade weil ein Coach den Blick von außen auf meine Fragen werfen kann, sieht er „den Wald und nicht die Bäume“ .

In die moderne Zeit passt, dass neben persönlichem Coaching oder Beratung auch die Möglichkeit der Online-Beratung gibt. Für viele ist es einfacher, auf diesem Weg mit einem Berater in Kontakt zu treten. Im Beschreiben der Frage/des Problems sortiert man seine Gedanken und der ganze Zusammenhang strukturiert sich – oft ist man schon mitten Klärungsprozess. Viele Fragen brauchen nur den richtigen Anstoß und eine kleine Unterstützung, um die Lösung zu finden. Probieren Sie es einfach aus: https://familie-und-management.de/?page_id=83

Und für alle Fragen gilt: Packen Sie es an! Machen Sie den ersten Schritt, Ihr Leben selbst zu gestalten. Denn wenn Sie nicht handeln, tun es Andere für Sie. Und um den Bogen zur Familie zu schlagen: Wenn es Ihnen gut geht, geht es auch den Kindern gut.

*“Zwei Seelen wohnen, ach! in meine Brust“. Diese berühmten Worte aus Goethes Faust sind inzwischen beinahe zu einem Synonym für den Namen Faust geworden. Sinnigerweise hat Faust eine doppelte Bedeutung: Im Deutschen steht er für Wut und Aufruhr, ungezähmte Kraft und Gewalt. Vom Lateinischen hergeleitet – (aus faustus = glücklich) – heißt Faust hingegen der Glückliche. Damit verweist der Name dieses tragischen Helden, der sein Glück nicht selten mit Gewalt zu erreichen versucht, auf die tiefe Zerrissenheit seines Wesens. (Dr. Agnes Aregger, www.zeitenschrift.com)